LINZ (OTS) – In den USA haben seit Beginn der Pandemie 30 Millionen Beschäftigte ihren Job gekündigt. Auch in Österreich denken immer mehr Menschen über einen Berufswechsel nach. Das zeigen aktuelle Auswertungen des Work Environment Index. Die Gründe sind schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne, mangelnde Wertschätzung und hohe Ansteckungsgefahr. AK-Präsident Andreas Stangl stellt daher klar: „Wenn Unternehmen klagen, dass sie keine geeigneten Fachkräfte finden, müssen sie intern nach Gründen suchen.
Auch in Österreich steigt die Zahl der Stellenwechselwilligen. Lag der Durchschnitt 2015 noch bei 16 % und kurz vor der Pandemie bei 20 %, gaben bereits 26 % der Beschäftigten in Österreich an, in ein anderes Unternehmen wechseln oder einen ganz anderen Job annehmen zu wollen. Besonders hoch ist der Anteil wechselwilliger Akademiker und junger Beschäftigter. Stark gestiegen ist dies in den letzten zwei Jahren in den Sektoren Verkehr/Kommunikation, Bildung, Gesundheit und Soziales sowie im Handel, also in einigen systemrelevanten Berufen, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden. Am höchsten ist der Prozentsatz nach wie vor in der Reisebranche, wo vier von zehn Arbeitnehmern über einen Berufswechsel nachdenken – „nur“ vier Prozentpunkte mehr als vor der Pandemie, die die Branche besonders hart getroffen hat. Diese Probleme sind oft selbstgemacht und seit langem bekannt.
Es gibt viele Gründe, warum Menschen den Arbeitsplatz wechseln (wollen). Waren vor Corona die persönlichen Jobchancen eine grundlegende Voraussetzung, eine Veränderung zu wagen, denken jetzt immer mehr Menschen über einen Jobwechsel nach, auch weil sie schlechte Arbeitsbedingungen nicht länger ertragen wollen. Corona fügt einen dritten Grund hinzu, beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben oder den Job zu wechseln: Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer fühlt sich nicht vor dem Corona-Virus geschützt und möchte bald den Job wechseln.
Auch der Arbeitsklimaindex, der in Österreich ein Indikator für die Mitarbeiterzufriedenheit ist, deutet auf eine Eintrübung der Stimmung hin. Lag er 2018 bei 111 und vor der Pandemie bei 109, ist der Index 2021 auf 104 gefallen. Noch nie in diesem Jahrtausend waren Arbeitnehmer in Österreich so unzufrieden mit ihrer Arbeit und ihrem Leben. Gründe dafür sind Corona, Zeitdruck und ständige Arbeitsbelastung. Während 2019 noch rund 20 % der Beschäftigten angaben, durch die Arbeitszeit gestresst zu sein, sind es aktuell bereits 31 %. Zwei Jahre nach dem Ausnahmezustand arbeitet fast ein Viertel der Beschäftigten unter Dauerstress.
Diese Zahlen sind nicht nur schockierend, sie zeigen auch unverblümt, warum Unternehmen Schwierigkeiten haben, neue Mitarbeiter zu halten und anzuziehen. „Viele Unternehmen müssen umdenken, wenn sie als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden wollen“, sagte AK-Präsident Andreas Stangl. Er forderte Unternehmen und ihre Vertreter auf, die Ergebnisse des Arbeitsklima-Index im Auge zu behalten: „Anstatt über fehlende Fachkräfte zu klagen, sollten Unternehmen die Arbeitsbedingungen verbessern, faire Löhne und Gehälter zahlen und den Mitarbeitern mehr Respekt entgegenbringen. Mitarbeiterleistung zeigen, Gesundheit der Mitarbeiter im Unternehmen schützen und Gesetze und tarifliche Regelungen einhalten.
Quelle: APA OTS
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