Was bedeutet das eigentlich, den Beruf zur Berufung zu machen? Dafür möchte ich gerne näher darauf eingehen, was für mich der Unterschied zwischen Beruf und Berufung ist. Beruf ist für mich eher gleichzusetzen mit dem Begriff Job. Obwohl Job für mich nochmal eine kleine Stufe darunter liegt. Für mich ist ein Job, ein Mittel zum Zweck. Du kannst zum Beispiel neben dem Studium jobben, um dir dein Studium zu finanzieren. Oder du kannst auf die Schnelle einen Job annehmen, um dich über Wasser zu halten. Für mich ist ein Job eher etwas Zweckerfüllendes. Der Beruf hingegeben ist meiner Ansicht nach, mit mehr Bewusstsein gewählt. Du hast beispielsweise eine berufliche Ausbildung gemacht, um später einen bestimmten Beruf ausüben zu können. Es war somit eine bewusste Entscheidung und eventuell auch ein Weg bis dorthin.
Wenn du nun deinen Beruf ausübst, bedeutet dies noch nicht, dass es deine Berufung ist. Was verstehe ich nun unter Berufung. Die Berufung ist das was dich erfüllt, was dich glücklich macht und jeden Tag mit Freude aufstehen lässt. Es ist das was dein Herz erfüllt und bei dem du die Zeit vergisst. Berufung bedeutet für mich Erfüllung, Zufriedenheit und Leichtigkeit mit dem zu haben, was du beruflich tust.
Den Beruf zur Berufung machen. Die Bedeutung dahinter:
- Nehme wir mal an du übst aktuell einen Beruf aus, den du beispielsweise gelernt hast, indem du aktuell aber nicht ganz zufrieden bist. Du spürst, dass deine aktuelle berufliche Tätigkeit bereits in die richtige Richtung geht, aber nach Berufung fühlt es sich noch nicht an. Es kann natürlich an der Firma liegen, in der du arbeitest, an den Kollegen oder an Aufgabengebieten, die du übernehmen musst und die dir nicht zusagen.
- Oder es kann sein, dass auch so wie bei Punkt 1 du merkst, dass der Beruf bereits in die richtige Richtung geht, aber das generelle Setting für dich nicht passt. Das heißt, dass was du tust gefällt dir zwar inhaltlich, du aber gerne einen anderen Rahmen dafür hättest. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass du dich in der Selbstständigkeit viel wohler fühlen würdest als in einer Anstellung. Dann liegt es demnach nicht an der Tätigkeit, die dich nicht erfüllt, sondern an den Rahmenbedingungen einer Anstellung, die deinen Bedürfnissen nicht gerecht werden.
Wie kannst du nun den Beruf zur Berufung machen?
Um nochmals darauf einzugehen wie du den Beruf zur Berufung machen kannst, schauen wir uns die oberen beiden Punkte nochmal an. Beim ersten Punkt von oben, geht es darum dir langsam, aber stetig deine Arbeitsbedingungen Stück für Stück so zu richten, dass es für dich passt. Gehen wir mal davon aus, dass es von fünf Aufgabenbereichen, die du in deiner aktuellen Tätigkeit machst, zwei davon gibt, die dir überhaupt keine Freude bereiten und dir Energie rauben. Dann trau dich und suche ein Gespräch mit deinem Chef, indem du ihm oder ihr erzählst, wie es dir aktuell geht und dass du es schade finden würdest, wenn dir deine Tätigkeit aufgrund der zwei Bereiche bald gar keinen Spaß mehr macht. Vielleicht findet sich gemeinsam eine Lösung. Oder aber, es fällt dir jemand von deinen KollegInnen ein, der oder die genau an den beiden Tätigkeiten, die dir keine Freude bereiten, Spaß haben würde? Dann nimm dies als Anlass und fühle bei dem oder der KollegIn vor, ob ihr bestimmte Aufgabenbereiche tauschen könnt. Dies kann eine Win-Win Situation sein, du gibt’s deine zwei leidigen Aufgaben ab und bekommst dafür eventuell neue Aufgaben, die dir mehr Spaß machen und genauso wird es deinem Gegenüber gehen.
Wenn es KollegInnen gibt, die dir deinen Arbeitsalltag erschweren, dann konzentriere dich mehr auf die, die dir guttun oder aber setzte dich aktiv mit dem Problem auseinander. Lösende Gespräche, offene Worte oder Gespräche mit deinem Vorgesetzten über Themen zwischen KollegInnen können oft Wunder bewirken.
Sind es die Arbeitszeiten, die dir in deinen beruflichen Alltag Unzufriedenheit hineinbringen, dann überlege dir vorab, was du dir ganz genau wünschst. Welche Arbeitszeiten, Stundenanzahl oder wie viel Homeoffice Tage wären für dich am idealsten und kommuniziere dies offen. Wenn deine Vorstellungen nicht umsetzbar sind, dann gibt es eventuell für den Anfang einen Mittelweg, der dich näher an dein Ziel bringt.
Fühlst du dich an deinem Arbeitsschreibtisch nicht wohl, dann kannst du dir überlegen, was du brauchst, um dich wohler zu fühlen. Sind es Pflanzen die dir fehlen oder ein gemütlicherer Sessel, dann übernimm Eigenverantwortung dafür und kümmere dich selbst um die Umgestaltung deines Arbeitsbereiches, sollte die Firma dies nicht übernehmen.
Wenn es natürlich generell mit der Firmen, den Werten oder Ähnlichem nicht passt, dir aber die Tätigkeit an sich in einer Anstellung gefällt, dann ziehe in Erwägung, es bei einer anderen Firma zu versuchen. Dabei wäre wichtig dir vorab genau im Klaren darüber zu werden, was du genau willst. Überlege dir dazu im Detail was deine Vorstellungen von einer perfekten Anstellung sind. Was willst du genau und was geht für dich nicht.
Der zweite Punkt von oben ist recht klar. Du steckst in einer Anstellung fest und du weißt mittlerweile für dich, dass die Selbstständigkeit mit dem gleichen Beruf zu deiner Berufung werden könnte, da es somit all deine Rahmenbedingungen erfüllt? Dann go for it. Es muss nicht immer ein harter Cut sein. Du kannst Stunden in deiner Anstellung reduzieren und dir nebenbei deine Selbstständigkeit mit dem gleichen Beruf aufbauen. Durch die neuen Rahmenbedingungen kann dein Beruf schon sehr bald zu deiner Berufung werden. In der Selbstständigkeit hast du die Möglichkeit dir alles frei zu gestalten. Du kannst dir deine Arbeitszeiten selbst einteilen, deine Kunden aussuchen, deinen Arbeitsort selbst festlegen und vieles mehr. So kannst du deinen Beruf zu deiner Berufung machen und dies wird für dich wahrscheinlich die Welt bedeuten.
Wenn dir dein Grundberuf gefällt, aber die Rahmenbedingungen nicht passen, dann kann es sein, dass du deine Berufung bereits gefunden hast und nur mehr an dem äußeren Setting schrauben darfst. Dies ist leicht herauszufinden, in dem du dir intensiv Gedanken darüber machst, was für dich aktuell nicht passt. Dann heißt es das natürlich zu ändern und auszuprobieren, um herauszufinden, ob der Beruf nun zu deiner Berufung werden kann und dich voll und ganz erfüllt.
Brauchst du Hilfe, um herauszufinden, ob dein derzeitiger Beruf auch deine Berufung ist? Ich weiß aus eigener Erfahrung was für einen großen Stellenwert das haben kann, die Berufung finden zu wollen. Melde dich bei mir und wir vereinbaren ein kostenloses Erstgespräch. Dein Karrierecoach in Wien und Online, Christina Strasser.